Responsive Search Ads: Das neue Google Ads-Format im (BETA-)Test

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RSA

Mehr Platz, mehr Flexibilität, mehr Performance: Responsive Search Ads sind der nächste große Schritt bei Google Ads. Wir dürfen das neue Anzeigenformat von Google testen und berichten Euch von unseren Eindrücken aus dem BETA-Test. Was wir schon einmal verraten können: Wir geben mehr Kontrolle an Google ab – gewinnen aber interessante Einblicke in die „Denkweise“ der Maschine. 

Responsive Search Ads: Was können die neuen Textanzeigen?

Der Cursor blinkt im Eingabefeld. Google Ads fragt dich nach einer aussagekräftigen Überschrift für Deine Suchanzeige, die bald hunderttausende Kunden zu Gesicht bekommen. Die neuen Responsive Search Ads (RSA) sind das Gegenmittel bei Schreibblockaden. Google übernimmt vollautomatisch die Auswahl und Zusammensetzung der perfekten Anzeigentexte. Zusätzlich bietet das Anzeigenformat mehr Platz für Inhalte, dynamische Textlängen und sogar das A-/B-Testing. Seit Mai läuft der (halb-)offene BETA-Test. Wir dürfen die brandneuen Anzeigen als eine von wenigen Google Ads-Agenturen in Deutschland auf Herz und Nieren testen.

Zunächst die Basics: Wie funktioniert das Konzept eigentlich?

Im Gegensatz zu einer oder zwei starren Ads in einer Kampagne gibst du im Google Ads-Interface eine Auswahl von Phrasen, Bausteinen und Keywords an. Die künstliche Intelligenz kombiniert die einzelnen Komponenten dann zu einem Titel. Dabei kann die Anzeige maximal drei Bausteine zu einem Titel zusammenfügen. Bei der Meta-Description kannst du mit unterschiedlichen Varianten arbeiten, die Google eigenständig einem Titel zuordnet.

Bei den Zeichenbegrenzungen gibt es ein paar kleine, aber feine Updates. Das Limit bei den Titelbestandteilen liegt weiterhin bei 30 Zeichen pro Baustein. Google entscheidet selbst, ob es den Titel mit zwei oder drei Phrasen ausstattet. Theoretisch liegt das Zeichenlimit jetzt also bei 90 Zeichen im Titel. Bei den Descriptions stehen dir zwei Felder mit je 90 Zeichen zur Verfügung, die bei größeren Bildschirmen auch beide zum Einsatz kommen.

Der Algorithmus hinter den RSA geht individuell auf jeden einzelnen Nutzer ein. User am Smartphone bekommen kürzere Titel mit zwei Bestandteilen zu Gesicht, während die Titel und Beschreibungstexte bei Desktop-Nutzern länger ausfallen. Zudem berechnet die KI, wie hoch die Erfolgswahrscheinlichkeit für bestimmte Kundengruppen ist und optimiert auf Basis von Erfahrungswerten und Tests die Titel und Texte im laufenden Betrieb.

Flexible Anzeigen und variable Titel: So sehen die Ads in der Praxis aus

Ein Beispiel: Für Deine Kampagne überlegst du dir eine Liste an Titeln, Tags, Keywords und Phrasen. Google selbst verrät dir im Detail, wie das geht.

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Das Ergebnis könnte so aussehen:

Ein tolles Feature der Responsive Search Ads: du kannst einzelne Bestandteile festen Stellen zuweisen, Deinen Markennamen oder dein Keyword also immer an erster Stelle erscheinen lassen.

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Unsere Erfahrungen aus dem Betatest mit Responsive Search Ads

Wir testen die Ads in ausgewählten Kundenkonten und bei einer eigenen Kampagne. Uns beeindruckt, wie butterweich die Anzeigenerstellung funktioniert. Logischerweise nutzt das neue Feature das frische Interface, das mittlerweile bei fast allen Nutzern angekommen ist. Die Installation erfolgt mit wenigen Klicks und ist auch für Laien in wenigen Minuten möglich. Wir konnten eine komplette Werbekampagne in 15 Minuten erstellen – und das schließt die Texterstellung mit ein!

Klar, Google will sein Angebot im Gebiet Machine Learning weiter verfeinern. Die dynamischen Anzeigen sind nur der erste Schritt zur vollständigen Automatisierung und funktionieren in ihrem begrenzten Rahmen sehr gut. Zum Beispiel erkennt die Software automatisch zu ähnliche Phrasen und verwendet sie nicht zusammen. Das macht Wiederholungen in derselben Anzeige unwahrscheinlicher. Zudem soll die KI in der Lage sein, die Bausteine individuell auf den Nutzer anzupassen.

Einen Nachteil haben die neuen Textanzeigen: Wir geben einen Teil der Kontrolle an Google ab. Es ist kein direktes Anzeigenbenchmark mehr möglich, weil Google die Einzelteile der Anzeigentitel und -texte vollautomatisch zusammenstellt. Das manuelle A-/B-Testing entfällt, weil Google die Anzeigen von alleine gegeneinander antreten lässt. Klingt praktisch, ja. Aber: Wir müssen Google schon ziemlich vertrauen.

Um wirklich valide Erkenntnisse für den Algorithmus zu erzielen, sollte die Kampagne wenigstens 100 bis 500 Impressions pro Tag erzielen. Je mehr Möglichkeiten es bei der Kombination gibt, desto mehr Varianten müssen getestet werden. Trotz allem ist der Algorithmus dem klassischen A-/B-Testing überlegen. Er kann multivariate Versionen durchtesten und muss sich nicht durch unendliche A-/B-Tests quälen. Etwas in dieser Art hatten wir vor einiger Zeit bereits vorhergesagt. 

Zudem steht die deutsche Sprache dem System etwas im Weg: Englische Schlagworte können für sich alleine gut stehen. Deutsche Phrasen sind durchschnittlich länger und komplexer. Das wirkt in manchen Kombinationen merkwürdig.

Unsere Tipps, um die neuen Responsive Search Ads richtig zu nutzen

  1. Achte unbedingt darauf, dass jeder Titelbestandteil für sich stehen kann! Google kombiniert zwei oder drei Einzelteile miteinander und trennt sie mit einem geraden Strich (|). Vermeide also fortlaufende Sätze über mehrere Komponenten.
  2. Bei der Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile gibt es keine bestimmte Reihenfolge. Google kombiniert alle Varianten miteinander und testet dann auf Klickrate, Aufmerksamkeit und Conversionchance.
  3. Du kannst Phrasen an bestimmte Stellen pinnen. Achte hier darauf, für jede Position zwei oder drei Varianten auszuwählen, um flexibel zu bleiben!
  4. Zu ähnliche Bausteine widersprechen der Idee der Responsive Search Ads. Natürlich ist es verführerisch, ein Keyword in unzähligen Varianten in die Ad aufzunehmen. Das kann dazu führen, dass diese drei Keywords in einem Titel erscheinen und damit den Gesamteindruck der Anzeige trüben.
  5. Apropos Keywords: Google empfiehlt, nicht mehr als 50 Prozent Deiner Bausteine mit Keywords zu besetzen. Das führt nämlich schnell zu inhaltlicher Redundanz und verringert die Erfolgschancen des Algorithmus. Ganz gleich, wie viele Phrasen du nutzt, es sollten immer mindestens drei Versionen ohne Keywords dabei sein.
  6. Große Auswahl = mehr Kombinationen. Wir haben die besten Erfahrungen mit mehr als zehn Phrasen für den Titel und vier oder fünf Description-Texten gemacht. Wenn uns der Algorithmus die Arbeit abnimmt, sollte er einen angemessen großen Datenschatz bekommen!
  7. Spiele mit der Länge! Bei den Responsive Ads kommt es nicht darauf an, die Anzahl der Zeichen bis zum Maximum auszureizen. Stelle Google unterschiedlich lange Phrasen zur Verfügung. Das System kombiniert automatisch Headlines, die auf den Bildschirm des Nutzers passen.
  8. Um auszuschließen, dass der Algorithmus auf eigene Faust Phrasen baut oder die Landing Page indexiert, solltest du eine ausführliche Liste mit Negativ-Keywords anlegen.

Fazit: Wann kommen Responsive Search Ads?

Das Feature scheint uns sehr weit ausgereift zu sein. Für Laien und DIY-Google Ads sind sie sicherlich eine interessante Option, weil sie viele Aspekte von SEA einfacher machen. Du musst dir keine Gedanken mehr darum machen, ob und wie du Texte schreibst, die verkaufen. Google findet die optimale Wortkombination für den jeweiligen Nutzer – das steigert die Klickrate und kostet weniger Zeit und Geld. Allerdings folgen alle Anzeigentitel bei den RSA demselben Schema: Kurze Schlagworte, die mehr oder weniger gut zusammenpassen. Bei manchen Kampagnen ist ein durchgehender Titel effektiver, weil er hochwertiger und persönlicher wirkt. Wir sind gespannt, wie stark sich die Ads noch bis zum offiziellen Launch verändern. Normalerweise nimmt Google aber nach dem BETA-Test keine riesigen Änderungen mehr vor. Google lässt sich ungern Zeit bei Innovationen. Die neuen Ads verbinden zwei besonders spannende Themen, die Google am Herzen liegen: Künstliche Intelligenz und Anzeigenoptimierung. Wir rechnen damit, dass die Responsive Search Ads noch in diesem Jahr in alle Google Ads-Konten einziehen.


Wie klingt das Feature für Dich? Hast du schon Ideen, wie du es nutzen willst? Lasse es uns in den Kommentaren wissen! 

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