Tom Waterfall, Leiter des Bereichs Optimisation Solutions EMEA bei Webtrends, hat einige wertvolle Tipps.
Seine Erfahrungen als Kanadier im Ausland lassen sich 1zu1 auf die heutige Onlinewelt übertragen. Es muss berücksichtigt werden, dass andere Länder, andere Sitten auch ein anderes Onlineverhalten mit sich bringen. Im Hinblick auf die Konversionoptimierung sollte man das Onlinverhalten anderer Länder immer im Blick behalten.
Mehrsprachige Seiten bringen höhere Konversionsraten
In einer globalisierten Wirtschaft expandieren Unternehmen schneller denn je in andere Länder. Trotz aller Komplexitäten ist diese Internationalisierung ein Segen für Unternehmen, die ein Optimierungsprogramm auf Basis von Webseiten-Testings durchführen. Denn beim Webseiten-Testing kommt es darauf an, eine bestehende Webseite mit einer anderen Version der Seite zu vergleichen, um zu ermitteln, welche Version beim Zielpublikum bessere Resonanz bzw. eine höhere Konversion auslöst. Webseiten in verschiedenen Sprachen ermöglichen mehr Flexibilität und einen höheren Testumfang.(Welche Produkte sind für welchen Markt interessant?) Mehrsprachige Seiten haben den Vorteil, dass die Tests abwechselnd für besonders interessante Märkte oder Sprachen durchgeführt werden können und so Konflikte zwischen den einzelnen Tests vermieden werden.
Zudem erlaubt es eine internationale Webpräsenz, dass Sie sich Optimierungsmöglichkeiten erschließen, wo bisher keine waren. Wenn Sie in mehreren Ländern vertreten sind, kann das Volumen bestimmter Märkte ein Hindernis für erfolgreiche Tests darstellen. Die Lösung: Führen Sie einen Test für mehrere Märkte mit ein und derselben Sprache durch. Nehmen wir einmal an, Ihr Unternehmen ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit jeweils einer eigenen Website vertreten. Eventuell beschert Ihnen genau der kumulative Traffic dieser drei Sites ein statistisch relevantes Testergebnis.
Bilder, Buttons, Call-to-action: Alles lässt sich verändern
Eine weitere Strategie besteht darin, Elemente – sprich Bilder, Buttons, Call-to-Actions – die auf mehreren Webseiten vorkommen, gleichzeitig zu testen. Indem Sie einen Test zum gleichen Zeitpunkt nach Sprache segmentiert durchführen, können Sie womöglich mehrere Sieger auf einmal ermitteln. Dabei sollten Sie sich auf nicht inhaltsbezogene Elemente wie Stil oder Layout beschränken, um den Planungs- und Entwicklungsaufwand zu minimieren und die Ergebnisse zu maximieren.
Franzosen brauchen eine direkte Kauf-Aufforderung
Das heißt natürlich nicht, dass wir in den vergangenen Jahren nicht ein paar interessante Trends festgestellt haben. So können auf französischen Produktseiten Schaltflächen mit dem französischen Äquivalent für „Kaufen“ oder „Jetzt kaufen“ bessere Ergebnisse erbringen als das übliche „Zum Warenkorb hinzufügen“ oder „In den Einkaufswagen“. „Kaufen“ ist eine sehr direkte Handlungsaufforderung, die in einer früheren Stufe des Sales Funnel die Kunden häufig abspringen lässt, da sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Gleichzeitig sortiert es weniger kaufinteressierte Besucher aus und kann dazu führen, dass ernsthafte Interessenten die nächsten Schritte des Verkaufszyklus vollziehen. Ein entsprechender Effekt war zumindest auf zwei französischen Websites feststellbar.
Wenn Sie eine japanischsprachige Seite testen, gehen Sie mit Sicherheit ganz anders vor. Vor einigen Jahren beobachteten wir, dass ein Kunde mit einer ziemlich spielerischen, aber auch sehr textlastigen Version seiner Landing Page in Japan signifikante Performancesteigerungen erzielte.
Die dritte und Frage lautet: Welche Optimierungschancen bietet Ihnen Geo-Targeting? Landen Ihre Besucher überhaupt auf der für sie richtigen Seite? Viele Seiten scheitern schon an dieser einfachen Aufgabe. Mit einer Optimierungslösung lässt sich dies schnell und zuverlässig sicherstellen. Dazu kommt, dass die regionale Segmentierung anhand der geografisch spezifischen IP-Adresse immer präziser funktioniert, so dass für regional spezialisierte Angebote eine Fülle an Optimierungsmöglichkeiten besteht.
Konsistentes Markenerlebnis trotz kultureller Individualität
Markenkonsistenz ist extrem wichtig. Ebenso wichtig ist die Bereitstellung einer auf den jeweiligen Markt zugeschnittenen Besuchererfahrung. Die Balance zwischen diesen beiden Polen zu halten, ist eine echte Herausforderung für international agierende Unternehmen. Sie müssen nicht nur sicherstellen, dass ihre Marke jederzeit und überall klar erkennbar ist, sondern zudem auch die explodierenden Kosten für zahlreiche regionale Webseiten im Griff behalten.
Letztlich bieten die meisten Optimierungslösungen die notwendige Flexibilität, um auf der Grundlage von Regeln mehrere Versionen einer Seite bereitzustellen. Diese Möglichkeit sollten Sie nutzen. Wenn Besucher aus einem bestimmten Land positiv auf ein konkretes Layout, ein Messaging oder einen bestimmten Stil reagieren, gibt es ein zwingendes, auf Daten gestütztes Argument dafür, ihnen eine abgewandelte Version zu präsentieren. Anstelle sich zu fragen, ob eine Neuerung markentreu ist, sollten Sie sich fragen, was Ihre Site-Besucher wollen.
(Quelle: Lead Digital)
Tom Waterfall, Director of Optimisation Solutions, Webtrends, verantwortet die Entwicklung und das Management des Webtrends Optimize Service Teams. Es sorgt bei den Kunden von Webtrends dafür, die Webseiten-Konversionsrate sowie das ROI von digitalen Marketinginitiativen zu erhöhen.