Rankingfaktoren 2018: Google-Hacks waren gestern!
Rankingfaktoren sind tot, es leben die Rankingfaktoren! 2018 wird ein spannendes Jahr für SEO. Technische Entwicklungen gehen ihren Weg, der Google-Algorithmus lernt mit jeder einzelnen Suchanfrage dazu und technische Aspekte treten genauso in den Vordergrund wie holistisches Content-Marketing. Aber was bedeutet das für die Rankingfaktoren 2018? Können wir überhaupt noch mit gutem Gewissen von einzelnen Faktoren sprechen? Wir haben uns die Trends der letzten Monate angeschaut und wagen einen Blick in die Kristallkugel.
Das war SEO im letzten Jahr: Neue Trends, alte Standards
Was für ein Jahr! Wir haben uns bei der Online Marketing Rockstars und der dmexco umgeschaut, viele neue Ideen entwickelt und verwirklicht und sind in unser wunderschönes neues Büro in Dresden-Striesen umgezogen. Aber nicht nur wir haben uns weiterentwickelt, die Welt des Online-Marketings dreht sich ebenfalls munter weiter. 2017 stand im Zeichen der Veränderung. Von festen Rankingfaktoren ging es hin zu dynamischen SERPs, die für jeden User anders aussehen. Technische Standards gelten bei Google weiterhin viel. Searchmetrics hat sich Veränderung der Top-Platzierungen in den SERPs zwischen 2015 und 2017 genauer angeschaut:
- Die durchschnittliche Wortanzahl auf den hoch platzierten Seiten ist um 50 Prozent gestiegen.
- Bei den Top 10 URLs verweilen die User für 3 Minuten und 43 Sekunden auf der Seite.
- Durch das Mobile-First-Ranking sind Seiten mit mobilen Varianten weit nach oben gewandert.
- Sicherheit geht vor: Die HTTPS-Verschlüsselung ist auf dem Vormarsch und ist bei mittlerweile einem Drittel der Seiten zu finden.
- Die neuen Top-Level-Domains (TLDs) haben zu einem Rückgang an .de- und .com-Domains geführt, vor allem bei hart umkämpften Shorttail-Keywords.
- Listen und Bulletpoints schaffen eine verbesserte User Experience und lockern den Content auf, deswegen finden sie sich bei immer mehr Seiten im oberen Bereich der SERPs.
Rankingfaktoren 2018: Einfach war gestern
Was lässt sich daraus ableiten? Wie schon letztes Jahr gilt: Rankingfaktoren sind ein Ding der Vergangenheit. Früher gab es eine relativ klare Checkliste, mit der sich ein solides Ranking einfahren ließ. Klar, mit Schema X kam man nicht immer auf Platz 1 bei Google – aber oft genug hat es doch geklappt. Heute sind die Mechanismen hinter dem Ranking viel undurchsichtiger und weniger leicht zu verstehen. Nicht einmal die Ingenieure von Google können in jedem Fall sagen, welche Aspekte denn jetzt zu einem bestimmten Rankingplatz geführt haben. Die Suchmaschine vernetzt mittlerweile so viele Informationen (und das völlig eigenständig!), dass ein Eingrenzen auf einzelne Rankingfaktoren 2018 nicht mehr funktioniert.
Stattdessen treten neue Techniken an die Stelle der SEO-Strategie. Viel wichtiger ist es heute, dass die Seite in ihrer Gänze gut wirkt. Technische Features wie ein guter PageSpeed oder eine mobile Seitenvariante sind absolute Grundvoraussetzung für einen positiven Rankingfaktor. Das Zusammenspiel aus Content, Keywords, User Experience und jeder anderen Disziplin macht den Unterschied bei den Rankingfaktoren 2018:
- Tiefgreifender Content, der den Usern in ihrer aktuellen Situation Mehrwert bietet
- Umfassende und strukturierte Verwendung von Keywords und Synonymen
- Gutes Webdesign, das die User an die Hand nimmt und sie bei jedem Schritt auf der Webseite begleitet
- Social Signs, die datenschutzgerecht in die Seite eingebaut sind und sich mit Facebook, Twitter und Co. vernetzen lassen
- Kommunikation mit dem User und nützliche Links, bei denen die Bedürfnisse des Nutzers im Vordergrund stehen
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Gehören Usersignale überhaupt zu den Rankingfaktoren?
Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass die Usersignale bisher noch nicht zur Sprache kamen. Letztes Jahr war das für uns einer der Top-Rankingfaktoren – und damit waren wir nicht alleine. Durch die Einführung von RankBrain und den Einsatz des dynamischen Algorithmus, der auf spontane Events angemessen reagiert, wurden Usersignale schnell zu einem der wichtigsten Faktoren. Aber im letzten Jahr waren CTR, Bounce-Rate und User-Intent ein kleines Reizthema in der Branche.
Alles begann mit dem Beitrag von Olaf Kopp: Sind Nutzersignale & Nutzerverhalten Rankingfaktor/ Rankingsignal? Der Longread stellt einige interessante Fragen. Er geht zum Beispiel darauf ein, dass Google schon seit Monaten beteuert, die Usersignale hätten keinen direkten Einfluss aufs Ranking. Er stellt die These auf, dass Nutzersignale deswegen einen Höhenflug hatten, weil sie uns Online-Marketern endlich wieder klare Kennzahlen an die Hand gegeben haben. Das untermauert er mit Tweets, Interviews und eigenen Berechnungen. Eine schlüssige Argumentation.
Trotzdem lässt sich nicht bestreiten, dass Google großen Wert auf das Verhalten seiner Nutzer legt. Die Frage ist, wie und ob es sich auf das Ranking auswirkt. Denn auch, wenn Usersignale kein Rankingfaktor 2018 sind, geben sie doch deutlich Auskunft über die Qualität einer Seite. Der Begriff „Indirekter Rankingfaktor“ scheint gut zu passen: Denn über ein paar Ecken hat das Nutzerverhalten eben DOCH Einfluss auf Google.
Update am 16.11.2017: Die Rankingfaktoren 2018 laut SEMrush
Geschrieben habe ich den bisherigen Artikel am 14.11. – und am 15.11. gab SEMrush bekannt, eine große Studie rund um die Rankingfaktoren 2018 angefertigt zu haben. Gutes Timing! In der ausführlichen Studie werden insgesamt 17 neue Rankingfaktoren benannt. Und Überraschung: Usergesteuerte Signale scheinen im Gegensatz zu Googles stetiger Verneinung doch eine gewaltige Rolle zu spielen. Für die Analyse hat SEMrush über 600.000 Keywords untersucht und die Top 100 genau unter die Lupe genommen. Folgende Rankingfaktoren zeigen sich:
- Wie viele direkte Seitenzugriffe gibt es?
- Wie viel Zeit verbringen die User auf der Seite?
- Werden mehrere Pages pro Besuch angesehen? (Mindestens drei sind eine gute Zahl)
- Liegt die Bounce-Rate unter 50 Prozent?
- Wie viele Domains verlinken auf die Seite?
- Wie viele Backlinks verlinken auf die Seite?
- Und wie viele IPs verlinken auf die Seite?
- Wie lang und ausführlich ist der Content?
- Ist die Seite HTTPS-verschlüsselt?
- Wie viele Linkanchors für interne Links gibt es auf der Seite?
- Ist das Keyword im Content zu finden?
- Ist das Keyword im Titel zu finden?
- Und ist das Keyword in der Meta-Description zu finden?
- Wie hoch ist die Keyword-Dichte?
- Gibt es ein Video auf der Seite?
Unsere Analyse weiter oben scheint also durchaus zuzutreffen: Guter Content mit Blick auf den Besucher und eine User Experience, die den Nutzer nicht verschreckt, scheinen besonders wichtig zu sein. Auch Backlinks und andere Arten der Vernetzung sind weiterhin wichtig. Es bleibt also spannend!
Fazit zu den Rankingfaktoren 2018: Früher war alles besser – oder?
Eine Sache ist glasklar, wenn wir uns die neuen Methoden des Algorithmus anschauen: Die Zeit der Tricksereien und Google-Hacks ist vorbei. 2018 steht ein ganzheitliches Online-Marketing im Fokus, das auch (!) die Optimierung von Rankingfaktoren umschließt. Ja, es gibt noch Backlinks, Keywortanalysen und Sitemaps – aber im Vergleich zum Zusammenspiel vom komplexen Disziplinen kommt jedem einzelnen Punkt weniger Aufmerksamkeit zu.
Was bedeutet das für die SEO-Branche? Zum einen ist die interdisziplinäre Arbeit unfassbar wichtig geworden. Es reicht nicht mehr, gut auf Keywords optimieren zu können oder ein Händchen für Backlinks zu haben. Wir brauchen Spezialisten für jeden Teilbereich, die sich täglich neu ins Getümmel stürzen, sich ständig weiterbilden und über den Tellerrand blicken. Gar nicht so einfach, oder?
Was hat Euch im SEO-Jahr 2017 überrascht? Welche Trends seht ihr im nächsten Jahr? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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Danke für die Erwähnung meines Beitrags. Damit leistet ihr einen wichtigen Auftrag in Sachen Aufklärung und objektiver Berichterstattung 🙂
Nach unserer Erfahrung hat Google mittlerweile seine Ranking-Kriterien verändert, weg von Backlinks hin zum Besucherverhalten: So wird z.B. hoch gewichtet, wie lange der User auf der Seite verbleibt. Auch hat die interne Verlinkung grossen Einfluss auf das Ranking: Hier kann der Webseiten- oder Blog-Betreiber in eigener Regie sehr viel tun und ist dabei völlig frei, ohne jede Gefahr von Abstrafungen. Ein weiteres von Google fürs Ranking hoch gewichtetes Kriterium ist der Page-Speed, wiederum vom Webseitenbetreiber selbst steuerbar.